leidet seit Geburt an, an einer Netzhautablösung, es kann passieren, dass er später einmal komplett erblindet.
Interview mit unserem Besenbinder Josef Falkner
Josef Falkner
– Wie heißt deine Krankheit genau?
Die Krankheit heißt „Retinitis Pigmentosa“, einfach erklärt leide ich an einer Netzhautablösung, kann auch sein, dass ich später einmal komplett erblinde.
– Wie ist dein jetziges Sehvermögen?
Abends sobald es richtig dunkel ist, sehe ich überhaupt nichts mehr, tagsüber sehe ich sehr unscharf.
Kann Leute erkennen, aber weiß nicht wer derjenige ist. Dank Stimme erkenne ich dann wer vor mir steht.
– Wie bist du auf unser Unternehmen aufmerksam geworden?
Dazu möchte ich gerne meinen persönlichen Werdegang erzählen…ich habe eine Ausbildung zum Metzger gemacht. Den Beruf habe ich aber nach der Ausbildung sofort beendet, da ich immer sehr tierlieb war und das deshalb definitiv nicht der richtige Beruf für mich war. Nach meiner Ausbildung habe ich dann als Pflasterer gearbeitet, war dort 6 Jahre auf Montage immer unterwegs.
Der Beruf hat mir immer gefallen, bis es mir zunehmend schwerer fiel diesen auszuüben wegen meiner nachlassenden Sehkraft. Schließlich musste das Arbeitsverhältnis aufgehoben werden und ich war danach 1,5 Jahre arbeitslos.
– So eine Erkrankung ist nicht einfach, auch psychisch mit Sicherheit eine Herausforderung. Wie ist es dir in der Zeit der Arbeitslosigkeit gegangen?
Also erst einmal bin ich in ein riesiges Loch gefallen, geprägt von Alkohol und Drogen, man kann sagen ich war so richtig am Boden.
– Und wie bist du dann zu uns gekommen?
Meine „Rettung“ war einer meiner Pflichttermine im Arbeitsamt, die ich immer wahrgenommen habe. Nach 1,5 Jahren Arbeitslosigkeit hatte ich einen Vermittler im Amt, der zu mir sagte „so geht das mit dir nicht mehr weiter, ich habe eine Stelle bei einer Blindenwerkstatt in Hinterschmiding, in der du wieder ins Arbeitsleben integriert werden kannst“. Daraufhin meldete ich mich dort und seit 2019 bin ich wieder in der Arbeit und habe eine Perspektive für mich gefunden.
Seitdem ging es aufwärts mit mir, ich kam vom Alkohol und den Drogen weg und habe jetzt wieder täglich meine Aufgabe. Das tut mir gut.
– Hast du bestimmte Hobbys?
Ja, ich habe ja anfangs erwähnt, dass ich sehr tierlieb bin. Eines der wichtigsten Hobbys ist meine Mops Dame „Sophie“ und das andere ist Autoschrauben…ich darf ja leider selber nicht Autofahren, aber ich schraube sehr gerne daran rum.
Vielen Dank Josef für deine Zeit und deine Offenheit wie du mit deiner Krankheit umgehst.